
Entwicklung E-Commerce, zu hohe Erwartungen?

Amazon als Marktplatz
Amazon bietet als Marktplatz eine Plattform, auf der Verkäufer ihre Produkte direkt an den Kunden verkaufen können. Dies beinhaltet die Verwaltung von Produktlistings, Bestellungen, Lieferungen sowie die Abwicklung von Zahlungen. Verkäufer haben außerdem Zugang zu verschiedenen Tools und Dienstleistungen, um diese zu optimieren und ihre Präsenz auf dem Marktplatz zu stärken.
Amazon ist als Marktplatz in vielen verschiedenen Ländern vertreten und nicht mehr wegzudenken. Mit dem Einstieg von Belgien im Oktober 2022, hat Amazon nun 21 Ländern in denen Sie als Marktplatz vertreten sind. Belgien ist hierbei der zehnte aktive Marktplatz von Amazon in Europa.
Als Nächstes will Amazon in Kolumbien, Südafrika, Nigeria und Chile starten. Wann dies genau stattfindet, ist noch unklar.

Amazon Aggregatoren
2021 war auch bekannt als das Jahr der Amazon-Aggregatoren. Amazon Aggregatoren sind Dienste, die Produktdaten von verschiedenen Online- Händlern oder Herstellern sammeln und diese dann auf der Amazon-Plattform bereitstellen. Sie ermöglichen es Online-Händlern, ihre Produkte auf der Amazon-Plattform zu verkaufen, ohne ein eigenes Verkäuferkonto zu haben. Das Ziel von Amazon-Aggregatoren besteht darin, die von ihnen erworbenen Amazon-Marken zu skalieren, um Einnahmen für ihre Investoren zu erzielen. Aufgrund dessen suchen sie nach innovativen Partnerschaften mit Unternehmern, um E-Commerce- Marken zu inkubieren.
2021 war das Boomjahr im Boom und Bust-Zyklus, der zur Beschreibung von Economics genutzt wird. Über eine Milliarde von Dollar floss 2021 monatlich in die Fonds Aggregatoren. Aufgrund externer und interner Faktoren kam dies im Jahr 2022 zum Stillstand. Wenn 2021 das Jahr war, in dem man einen Aggregator auf den Markt bringen und mit einem virtuell kopierten Pitchdeck scheinbar unbegrenztes Kapital anlocken konnte, war 2022 das Jahr des Überlebens, indem die Aggregatoren 2,3 Mrd. $ an neuen Mitteln hatten. 2021 waren es beinahe 9 Milliarden Dollar.

Amazon SaaS Eco System

Dies hat sich jedoch in den letzten zwei Jahren enorm entwickelt. Die Finanzierung von Amazon-Tools hat sich rasant beschleunigt und M&A-Aktivitäten sind hierbei häufiger geworden. Die früher kapitalschwache Branche holt somit den Rest des Software-as-a-Service (SaaS)-Marktes ein. Einer der Gründe für die gestiegene Interesse, sind die Amazon-Verkäufer Aggregatoren, die Milliarden von Dollar aufbringen und von denen einige eine Bewertung von über 1 Milliarde Dollar erreichen. Die Aggregatoren haben es geschafft, die Aufmerksamkeit auf das Ökosystem zu lenken. Dies bedeutet, dass die Investoren nach anderen Arten von Unternehmen suchten, welche sie finanzieren wollten. Die Softwareunternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, befanden sich bisher im toten Winkel.
Amazon-Werbung ist die am schnellsten wachsende Kategorie innerhalb des Amazon-Ökosystems. Dieser Bereich hat mehr Produktveröffentlichungen und API- Änderungen als alle anderen Bereiche zusammen. Viele führende Softwareunternehmen für Amazon-Werbung wurden entweder aufgekauft oder haben Kapital aufgenommen. Es bestehen auch Amazon-Tool-Aggregatoren, die ein Portfolio von Tools erwerben, betreiben und diese zu Umsatzpakete kombinieren, um zu wachsen.
Buy with Prime
Im April hat Amazon den Kauf durch Prime eingeführt. „Buy with prime“ ist ein Feature, welches Prime-Mitgliedern ermöglicht, bestimmte Produkte mit nur einem Klick zu kaufen, ohne dass ihre Liefer- und Zahlungsinformationen erneut eingegeben werden müssen. Dies ist durch die Amazon Liefer- und Zahlungsinformationen, die bereits im Konto des Mitglieds gespeichert wurde, möglich.
„Buy with prime“ ist für Prime-Mitglieder nützlich, die einen schnellen sowie einfachen Kaufprozess benötigen. Das Feature ist nicht immer verfügbar, sondern nur für ausgewählte Produkte, die von Amazon selbst oder von Partnerhändlern angeboten werden.
Seit 15 Jahren bietet Amazon Dienste an, die es dem Kunden ermöglichen, einfacher auf Websites anderer Händler einzukaufen. Zunächst als Check-out by Amazon, welches später in Amazon pay umgewandelt wurde. Durch „Buy with Prime “, verschmolz amazon pay mit amazon fullfillment. Hierdurch werden auch Lieferzeiten und kostenloser Versand garantiert, somit werden nicht nur Zahlungen abgewickelt. Ein Komfortmerkmal, welches mit Apple pay und anderen Anbietern konkurriert.
Social Commerce
E-Commerce 2023
Inflation und Schwierigkeiten in den Lieferketten waren bisher einige der Gründe für das niedrige Wachstum des Umsatzes im Jahr 2022. Obwohl diese Probleme auch im Jahr 2023 nicht vollständig verschwinden werden, gibt es Anzeichen dafür, dass es zu einer Verbesserung kommen wird. Erwartete Trends im kommenden Jahr werden hierbei helfen.
Die Höhe des Umsatzes im Onlinehandel in den kommenden Monaten hängt stark von der Lieferfähigkeit der Händler ab. Laut Hansjürgen Heinick, Onlinemarktexperte des IFH Köln, ist es entscheidend, dass die Lieferfähigkeit problemlos aufrechterhalten werden kann. Er sagt: „Wenn die Gesamtwirtschaft wieder positiver wird, wird sich das auch auf den Umsatz im Onlinehandel auswirken. In unseren verschiedenen Szenarios rechnen wir bis 2026 mit positiven Wachstumsraten.“ Es ist somit offensichtlich, dass Händler ihre Lieferketten optimieren sollten, um erfolgreich im Onlinehandel zu sein.
Mehr über Marktplätze erfahren
Erfahren Sie mehr über die aktuellen Trends und Treiber in der
Marktplatzwelt in unserer gominga-Studie „Marktplatzwelt 2022„.