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Zusammenfassung der „Marketplace Pulse Year in Review 2022“

By 7. Februar 2023März 28th, 2024No Comments
Die Welt des E-Commerce Handels hat sich durch Covid-19 enorm entwickelt. So hat die Pandemie Ziele ermöglicht, die erst für 2024 geplant waren. Trotz dieses erfolgreichen Fortschritts, der vor dem Lockdown unvorstellbar war, ist die Enttäuschung groß. Der Grund hierfür ist, dass der erwartete Fortschritt von fünf oder sogar zehn Jahren, der durch die Pandemie erreicht werden sollte, ausgeblieben ist. Somit ist für einige, aufgrund von zu hohen Erwartungen ein Traum geplatzt und dies, obwohl der E-Commerce Umsatz noch nie so hoch, der Einstieg noch nie so einfach und die Auswahl der Produkte noch nie so viel waren.

Entwicklung E-Commerce, zu hohe Erwartungen?

2022 war für die E-Commerce-Welt nicht das beste Jahr, aber auch nicht das schlechteste. In weniger als zwei Jahren hat sich die E-Commerce-Branche von Euphorie zu Verzweiflung gewandelt. Zwei Jahre zuvor gingen alle davon aus, dass der E-Commerce einen langfristigen Wandel erfährt, da sich die Online-Durchdringung innerhalb weniger Monate stark erhöhte – ein Prozess, der normalerweise Jahre in Anspruch genommen hätte. Doch als die Ergebnisse der nächsten Quartale eintrafen, wurde schnell klar, dass sich die E-Commerce-Branche wieder auf den vorherigen Trend zurückbewegen würde. Trotzdem überschritten die E-Commerce-Ausgaben in den USA im dritten Quartal 2022 die Marke von 1 Billion Dollar in den letzten 12 Monaten, ein Meilenstein, der laut Prognosen vor der Pandemie erst im Jahr 2024 erreicht werden sollte. Trotz dessen erreichte das E-Commerce-Wachstum im Jahr 2022 die 5,8 Bio. $. (Asendia & marketplacepulse)
Marketplace pulse 2022 gominga summary

Amazon als Marktplatz

Amazon bietet als Marktplatz eine Plattform, auf der Verkäufer ihre Produkte direkt an den Kunden verkaufen können. Dies beinhaltet die Verwaltung von Produktlistings, Bestellungen, Lieferungen sowie die Abwicklung von Zahlungen. Verkäufer haben außerdem Zugang zu verschiedenen Tools und Dienstleistungen, um diese zu optimieren und ihre Präsenz auf dem Marktplatz zu stärken.

Amazon ist als Marktplatz in vielen verschiedenen Ländern vertreten und nicht mehr wegzudenken. Mit dem Einstieg von Belgien im Oktober 2022, hat Amazon nun 21 Ländern in denen Sie als Marktplatz vertreten sind. Belgien ist hierbei der zehnte aktive Marktplatz von Amazon in Europa.

Als Nächstes will Amazon in Kolumbien, Südafrika, Nigeria und Chile starten. Wann dies genau stattfindet, ist noch unklar.

Marketplace pulse 2022 gominga summary

Amazon Aggregatoren

2021 war auch bekannt als das Jahr der Amazon-Aggregatoren. Amazon Aggregatoren sind Dienste, die Produktdaten von verschiedenen Online- Händlern oder Herstellern sammeln und diese dann auf der Amazon-Plattform bereitstellen. Sie ermöglichen es Online-Händlern, ihre Produkte auf der Amazon-Plattform zu verkaufen, ohne ein eigenes Verkäuferkonto zu haben. Das Ziel von Amazon-Aggregatoren besteht darin, die von ihnen erworbenen Amazon-Marken zu skalieren, um Einnahmen für ihre Investoren zu erzielen. Aufgrund dessen suchen sie nach innovativen Partnerschaften mit Unternehmern, um E-Commerce- Marken zu inkubieren.

2021 war das Boomjahr im Boom und Bust-Zyklus, der zur Beschreibung von Economics genutzt wird. Über eine Milliarde von Dollar floss 2021 monatlich in die Fonds Aggregatoren. Aufgrund externer und interner Faktoren kam dies im Jahr 2022 zum Stillstand. Wenn 2021 das Jahr war, in dem man einen Aggregator auf den Markt bringen und mit einem virtuell kopierten Pitchdeck scheinbar unbegrenztes Kapital anlocken konnte, war 2022 das Jahr des Überlebens, indem die Aggregatoren 2,3 Mrd. $ an neuen Mitteln hatten. 2021 waren es beinahe 9 Milliarden Dollar.

Marketplace pulse

Amazon SaaS Eco System

Sei es Bestandsmanagement, Produktrecherche, Preisgestaltung, Auftragsabwicklung, Werbung, Buchhaltung, oder Steuern, zig Softwarekonzerne helfen anderen Unternehmen beim Verkauf auf Amazon. Hierbei verwenden Verkäufer andere Tools, um die Funktionen von Seller Central zu ergänzen oder zu ersetzten, während Amazon eigene Seller Central als Ausgangspunkt nutzt. Marken, die im Großhandel an Amazon verkaufen, nutzen ebenfalls einige dieser Tools sowie eine separate Reihe von Unternehmens-Tools. Die Start-ups im Amazon-Ökosystem haben jedoch nur wenig Aufmerksamkeit von Investoren erhalten. Nur eine Handvoll Unternehmen haben eine Beteiligung erhalten. Wer nicht so viel Glück hatte, hat sich mithilfe ihres Cashflows selbstständig gemacht. Dies liegt vor allem daran, dass Amazons API einen starren Rahmen schafft, der die Kreativität dieser Unternehmen einschränkt.

Dies hat sich jedoch in den letzten zwei Jahren enorm entwickelt. Die Finanzierung von Amazon-Tools hat sich rasant beschleunigt und M&A-Aktivitäten sind hierbei häufiger geworden. Die früher kapitalschwache Branche holt somit den Rest des Software-as-a-Service (SaaS)-Marktes ein. Einer der Gründe für die gestiegene Interesse, sind die Amazon-Verkäufer Aggregatoren, die Milliarden von Dollar aufbringen und von denen einige eine Bewertung von über 1 Milliarde Dollar erreichen. Die Aggregatoren haben es geschafft, die Aufmerksamkeit auf das Ökosystem zu lenken. Dies bedeutet, dass die Investoren nach anderen Arten von Unternehmen suchten, welche sie finanzieren wollten. Die Softwareunternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, befanden sich bisher im toten Winkel.

Amazon-Werbung ist die am schnellsten wachsende Kategorie innerhalb des Amazon-Ökosystems. Dieser Bereich hat mehr Produktveröffentlichungen und API- Änderungen als alle anderen Bereiche zusammen. Viele führende Softwareunternehmen für Amazon-Werbung wurden entweder aufgekauft oder haben Kapital aufgenommen. Es bestehen auch Amazon-Tool-Aggregatoren, die ein Portfolio von Tools erwerben, betreiben und diese zu Umsatzpakete kombinieren, um zu wachsen.

Buy with Prime

Im April hat Amazon den Kauf durch Prime eingeführt. „Buy with prime“ ist ein Feature, welches Prime-Mitgliedern ermöglicht, bestimmte Produkte mit nur einem Klick zu kaufen, ohne dass ihre Liefer- und Zahlungsinformationen erneut eingegeben werden müssen. Dies ist durch die Amazon Liefer- und Zahlungsinformationen, die bereits im Konto des Mitglieds gespeichert wurde, möglich.

„Buy with prime“ ist für Prime-Mitglieder nützlich, die einen schnellen sowie einfachen Kaufprozess benötigen. Das Feature ist nicht immer verfügbar, sondern nur für ausgewählte Produkte, die von Amazon selbst oder von Partnerhändlern angeboten werden.

Seit 15 Jahren bietet Amazon Dienste an, die es dem Kunden ermöglichen, einfacher auf Websites anderer Händler einzukaufen. Zunächst als Check-out by Amazon, welches später in Amazon pay umgewandelt wurde. Durch „Buy with Prime “, verschmolz amazon pay mit amazon fullfillment. Hierdurch werden auch Lieferzeiten und kostenloser Versand garantiert, somit werden nicht nur Zahlungen abgewickelt. Ein Komfortmerkmal, welches mit Apple pay und anderen Anbietern konkurriert.

Social Commerce

Social Commerce bezieht sich auf den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen über Social-Media-Plattformen. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit, Produkte direkt innerhalb einer Instagram- oder Facebook-Post zu kaufen oder über Live- Shopping-Funktionen auf TikTok. Unternehmen, die Social-Commerce nutzen, können von den Vorteilen profitieren, wie einer erhöhten Sichtbarkeit und Engagement. Durch die Interaktionsmöglichkeiten wie das „Liken“ oder „Teilen“ von Beiträgen, können Unternehmen eine direkte Interaktion mit ihren Kunden aufbauen und dadurch das Engagement erhöhen.
„Mark Zuckerberg hatte große Erwartungen, Facebook und Instagram in Shopping- Destinationen zu verwandeln. Jetzt ist das Vorhaben, auf das er sich einst intensiv konzentrierte, auf Werbung reduziert worden“, schrieb Sylvia Varnham O’Regan für The Information. „Der CEO von Meta hatte hohe Erwartungen an den Vorstoß des Unternehmens ins Online-Shopping. Doch nun schraubt Meta seine Commerce- Ambitionen nach internen Strategiedebatten, schleppenden Verkäufen und einer sich verschärfenden Krise bei den Werbeeinnahmen zurück.“ In einem anderen Artikel schrieb Sylvia: „Instagram plant, seine Shopping-Funktionen drastisch zu reduzieren, teilte das Unternehmen am Dienstag den Instagram-Mitarbeitern mit, da es den Schwerpunkt seiner E-Commerce-Bemühungen auf diejenigen verlagert, die direkt die Werbung fördern.“
Soziale Netzwerke wie Instagram haben Funktionen wie in-App-Checkout eingeführt, die es Nutzern ermöglichen, direkt innerhalb der App zu kaufen. Obwohl diese Funktionen nicht unbedingt direkt zu einer Steigerung der Verkäufe geführt haben, sind sie wichtige Plattformen für die Entdeckung von Produkten und bringen somit durch Werbung Einnahmen.
Ein Beispiel dafür ist der Prime Day in den USA, bei den Videos mit dem Hashtag #primeday2022 auf TikTok 77 Millionen Mal angesehen wurden, im Vergleich zu 30 Millionen im Jahr 2021 und 6 Millionen im Jahr davor. Im Jahr 2019 waren es praktisch keine. TikTok wird also nicht nur für Unterhaltung genutzt, sondern auch für einkaufsbezogene Inhalte. Käufer nutzen TikTok, um die besten Angebote zu finden, anstatt auf Amazon direkt zu suchen, da die Angebotspalette während des Prime Days oft überwältigend und unübersichtlich ist.

E-Commerce 2023

Inflation und Schwierigkeiten in den Lieferketten waren bisher einige der Gründe für das niedrige Wachstum des Umsatzes im Jahr 2022. Obwohl diese Probleme auch im Jahr 2023 nicht vollständig verschwinden werden, gibt es Anzeichen dafür, dass es zu einer Verbesserung kommen wird. Erwartete Trends im kommenden Jahr werden hierbei helfen.

Die Höhe des Umsatzes im Onlinehandel in den kommenden Monaten hängt stark von der Lieferfähigkeit der Händler ab. Laut Hansjürgen Heinick, Onlinemarktexperte des IFH Köln, ist es entscheidend, dass die Lieferfähigkeit problemlos aufrechterhalten werden kann. Er sagt: „Wenn die Gesamtwirtschaft wieder positiver wird, wird sich das auch auf den Umsatz im Onlinehandel auswirken. In unseren verschiedenen Szenarios rechnen wir bis 2026 mit positiven Wachstumsraten.“ Es ist somit offensichtlich, dass Händler ihre Lieferketten optimieren sollten, um erfolgreich im Onlinehandel zu sein.

Ein weiterer Faktor, der den Umsatz im Onlinehandel steigern kann, ist die Zahlungsmethode „Buy now, pay later“. Bereits 2022 haben viele Payment- Dienstleister auf diese Option gesetzt. Einige Verbraucher entscheiden sich aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise immer häufiger für diese Art der Zahlung, die oft über Anbieter wie Klarna, Afterpay oder PayPal erfolgt. Diese Zahlungsmethode hat ihren Ursprung in den USA und wird nun auch in Deutschland immer beliebter. Allerdings kann es sein, dass Dienstleister die Kosten an die Händler weitergeben, was zu steigenden Kosten führen kann. (t3n)

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Erfahren Sie mehr über die aktuellen Trends und Treiber in der
Marktplatzwelt in unserer gominga-Studie „Marktplatzwelt 2022„.

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